Ein wenig Vereinsgeschichte

Die Zeugnisse der Henfenfelder Schützentradition, wohl eine der ältesten im Hersbrucker Land, finden sich nicht etwa in Form kostbarer Antiquitäten, sondern zunächst als Eintragung in den „Gemeinrechnungen“ vergangener Jahrhunderte. 

Auch das Staatsarchiv Nürnberg konnte zur Dokumentation beitragen und der Freiherr Haller von Hallerstein fand in seinem Archiv über Henfenfeld ebenfalls aufschlussreiche Einzelheiten.

Erstmals wird die Henfenfelder Schießgesellschaft im Pfinzing`schen Protokollbuch des ausgehenden 17. Jahrhunderts erwähnt. Als Gründungszeitpunkt wurde der 14. Oktober 1682 eingetragen. Gleichlautende Zeitangaben sind auch in einem Bittschreiben des damaligen Schützenmeisters vom 04. September 1684 an den Rat der freien Reichsstadt Nürnberg enthalten. Die gemeindliche Rechnungslegung der Jahre 1682/83 weist darüber hinaus Zehr- und Bauunkosten für die Errichtung eines Schießhauses aus.

Der Patronatsherr, Christof Gottfried Pfinzing von und zu Henfenfeld, erlässt eigens für die Henfenfelder Schützen am 02. Juli 1683 eine Schießordnung, die sich an die Nürnbergische von 1616 und an die Hersbrucker Ordnung anlehnt.

In den folgenden Jahrzehnten scheint sich die Vereinigung bewährt zu haben. Die Patronatsherrschaft ermöglichte 1733 durch eine großzügige Spende den Bau eines neuen Schießhauses. Vier Jahre später wurde nach der Baukassen-Rechnung für die Pfinzing´schen Güter nochmals ein namhafter Betrag zum Unterhalt des Schießhauses beigesteuert.

Das vorläufige Ende der 116 Jahre währenden Aktivität der Schießgesellschaft ist wahrscheinlich das Jahr 1798. Zu diesem Zeitpunkt wurde das gemeindeeigene Schießhaus auf Abbruch verkauft. 

Ob und in welchem Umfang mit Handfeuerwaffen auf privater Basis weiter geübt wurde, lässt sich zur Zeit nicht feststellen. Das Interesse der Obrigkeit an den Schießkünsten der jungen Generation war jedenfalls erloschen.

Anlässlich des 25-jährigen Vereinsjubiläums richtete die damalige Vorstandschaft mit Werner Löhner als 1. Schützenmeister, Michael Niebler als 2. Schützenmeister, Martin Lindner als Kassier sowie Erwin Häußer  als Schriftführer erstmalig erfolgreich eine Dorfmeisterschaft sowie ein Jubiläumsschießen aus. Bei einem Festabend im Herbst 1985 wurden langjährige aktive und passive Mitglieder geehrt sowie die Preisverteilung des Jubiläumsschießens vorgenommen. 

Die Dorfmeisterschaft wird mit Einladung der Gesamtbevölkerung bis heute im 2 Jahresrhythmus durchgeführt und  mit großer Begeisterung angenommen.

Die Planungen für den Bau eines eigenen Schießhauses sind erstmals 1967 aufgegriffen worden, sie wurden aber mehrmals verworfen. Konkret wurde erst 1985 ein Bauplan erstellt und 1987 mit dem Bau begonnen. 

Die Fertigstellung erfolgte 1990 mit einem Gesamtkostenaufwand von ca. 330.000.—DM. 

Die Mitglieder trugen durch ca. 7000 ehrenamtliche Arbeitsstunden erheblich zum Gelingen des Baues bei.

Zum 50-jährigen Bestehen des Sportvereins Henfenfeld  1996 waren wir zum „Spiel ohne Grenzen“ zusammen mit mehreren Vereinen eingeladen. Hier war  Sport, Spaß und gute Laune angesagt. Nach nassem und erbittertem Kampf konnte sich die Schützengesellschaft als Sieger feiern lassen. 

Seit dem Jahr 1997 plante die Vorstandschaft, dass auch Kleinkaliber- und Pistolenschießen angeboten werden kann. Die Bauarbeiten hierfür begannen im Frühjahr 2002. Dafür waren drei Bauabschnitte erforderlich. Die Gesamtkosten hierfür beliefen sich auf ca. 512.000 €. Zwischenzeitlich ist der Kleinkaliber- und Pistolenstand fertiggestellt und wird rege genutzt.

Seit dem Jahr 2006 hat die SG Henfenfeld eine eigene Bogenabteilung, die eine sehr große Resonanz in der Bevölkerung gefunden hat. Zahlreiche sportliche Erfolge konnten die Bogenschützen seither erzielen. 

Außer auf die reine Beherrschung ihrer Sportgeräte haben sich die Henfenfelder Schützen auch dem Umweltschutz verschrieben. So erstellten die Schützen zusammen mit einigen Privatpersonen im Jahre 2007 eine 25 kWp Photovoltaikanlage auf den Dächern ihrer Gebäude, welche ca. 24.000 kWh im Jahr erzeugt und einer jährlichen Einsparung von ca. 16.400 kg CO2 entspricht. Im Vergleich kann man mit dieser Energie sechs Einfamilienhäuser beheizen oder 40 000 Km mit den Auto zurücklegen.

 Das größte Highlight in der Geschichte des Schützenvereins  war der historische Festzug zum 950-jährigen Dorfjubiläum im Jahr 2009. Der Verein nahm mit einem Pferdegespann, auf dem eine Huf- und Waffenschmiede aufgebaut war, daran teil. Unter großem Beifall der Bevölkerung schlängelte sich der Festzug durch die Straßen von Henfenfeld, wobei die Dorfschmiede mit großer Bewunderung bestaunt wurde. 

Bisherige Schützenmeister:

1960  -  1961   Dr. Herbert Otto
1961  -  1962  Oswin Müller
1962  -  1963  Lothar Monse
1963  -  1968  Helmut Renner
1969  -  1975  Ernst Fraps jun.
1976  -  1982  Rudolf Beck
1983  -  heute  Werner Löhner